Dachausbau und Sanierung Haus Schäfli

Das Haus Schäfli ist eines der wenigen Häuser im Dorf Einsiedeln, das seit dem Neubau nach dem Dorfbrand von 1680 in vielen Teilen unverändert erhalten blieb. Eine dringend notwendige Erneuerung der Gebäudehülle gab den Anlass, die kleine Wohnung im Dachgeschoss auszubauen und im Rahmen des Denkmalschutzes mögliche energetische Verbesserungen vorzunehmen. Mit dem Anbau von Balkonen und einem Lift auf der Hofseite wurde der Komfort aller Wohnungen verbessert.

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Im dunklen Estrich des Hauses beeindruckten uns der grosse Raum und die sehr gut erhaltenen, über 300-jährigen Balken der Blockholzwände. Für den Dachausbau ergaben sich zwei Hauptaufgaben: Die bestehenden Massivholzwände weitgehend unverändert zu integrieren, ja zu einer zentralen Qualität der neuen Wohnung zu machen, und genügend Tageslicht in das Dachgeschoss zu bringen, ohne die klosterseitigen Dachflächen zu öffnen. Das erreichten wir mit einem zentralen Dachaufbau und einer Reihe Dachfenstern auf der Hofseite. Um auch die Zimmer auf der Klosterseite besser zu belichten, wurden verglaste Innenwände eingebaut. Der Charakter der Wohnung wird massgeblich bestimmt durch den Kontrast der alten, hölzernen Bauteile und der neuen, weissen Wände und Decken. Der Parkettboden aus geräucherter Eiche harmoniert mit den Brauntönen der alten Holzbalken. Die keramischen Platten und Küchenmöbel sind in einem neutralen hellgrau gehalten. Die neue Galerie aus naturbelassenem Tannenholz verbindet das Dachgeschoss mit der alten Giebelkammer, welche zusammen mit der alten, handgehobelten Türe und den feingerahmten Fenstern im Urzustand belassen wurde.

Die meisten Häuser im Dorf sind zusammengebaut und haben zwei sich deutlich unterscheidende Fassaden: Eine repräsentative Vorderseite und eine funktionale Rückseite. Das ist auch beim Haus Schäfli so. Die Vorderseite, welche durch die Lücke zwischen Hirzen und Pfauen auch Teil des Klosterplatzes ist, wurde ausschliesslich restaurativ behandelt. Der Zustand war gut, so dass man lediglich einen Teil der Fenster und den Anstrich erneuern musste. Der Zustand der rückseitigen Fassade und des Daches waren hingegen sehr schlecht. Die äusseren Bekleidungen mussten bis auf die Grundkonstruktion ersetzt werden. Das ergab die Gelegenheit, auch eine gute Wärmedämmung einzubauen. Laubengangartige Balkone verbinden den grossen Dachaufbau mit der Fassade und mit dem Boden. Auch dienen die Balkone als Zugang zum neuen Lift, der das schmale Treppenhaus ergänzt. Anstelle der Holzschindeln wurde die Hoffassade mit kleinformatigem Eternitschiefer verkleidet.